Beliebte Richtsprüche
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Wir wollen gratulieren, gerichtet ist das Haus,
hat Fenster und hat Türen, und sieht gar stattlich aus.
Der Maurer hat’s gemauert, der Zimmerer überdacht;
doch dass es hält und dauert, das steht in Gottes Macht.
Schützt auch das Dach vor Regen, die Mauer vor dem Wind,
so ist doch allerwegen, an Gott allein gelegen, ob wir geborgen sind.
Ein solches Werk kann nur geschehen, wenn jeder brav an seiner Stelle
und alle fest zusammenstehen, der Meister, Lehrling und Geselle.
Prächtig habt ihr gebaut. Du lieber Himmel! Wie treibt man, nun er so königlich er wohnet, den Irrtum heraus?
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Stolz und froh ist jeder heute, der tüchtig mit am Werk gebaut.
Es waren wackere Handwerksleute, die fest auf ihre Kunst vertraut.
Zum Giebel bin ich hochgestiegen
Zum Giebel bin ich hochgestiegen,
um hier zu reden mit Vergnügen.
Den Bauherrn und die lieben Seinen
und alle, die sich hier vereinen,
die Baugenossen und die Gäste
begrüße ich zu diesem Feste.
Dem Architekten, der zum Bau
den Grundriss hat erdacht genau,
dem Maurermeister, der sodann
das Werk mit sicherer Hand begann
sei heut ein volles Glas geweiht
mit Glück und Heil zu aller Zeit.
Nicht minder sollen die Gesellen,
die mit den Äxten und den Kellen
gezimmert und gemauert hier
ein Segenswort erlauben mir.
Prost!
Gott schütze dieses neue Haus
und alle, die da gehen ein und aus.
Er schütze auch vor dieser Tür
das Finanzamt und den Gerichtsvollzieher.
Prost!
Wenn nun das Glas in Scherben springt
noch einmal unser Gruß erklingt
hinaus mit Freude und Gebraus:
Glück und Segen diesem Neuen Haus!
Das Glas wird zu Boden geworfen.
Darum wünsche ich, so gut ich’s kann, so kräftig wie ein Zimmermann,
mit stolz empor gehobenem Blick dem neuen Hause recht viel Glück.
Wir bitten Gott, der in Gefahren uns allezeit so treu bewahrt,
er möge das Bauwerk hier bewahren vor Not und Schaden aller Art.
Mit Gunst und Verlaub!
Auf dieses Haus bin ich gestiegen,
wenn ich der Teufel wär‘, tät ich fliegen,
aber weil ich nur ein Zimmerg’sell bin,
nehmt es hin in gutem Sinn.
Doch nehm‘ zuvor ich, wie’s der Brauch,
nun ab den Hut. Ihr, tut es auch!
Den lieben Gott wir wollen bitten,
er woll‘ den Bau in Gnaden behüten
vor Krieg und Sturm und Wasser und Brand,
so wie das ganze Vaterland.
Es sei das Unglück ihm so fern
wie der Abend- von dem Morgenstern,
wie der First von des Hauses tiefstem Grund,
wie der Himmel von dem Höllenschlund.
Gott grüß euch all‘ nun groß und klein,
die ihr euch habt gefunden ein,
ihr Herren, ihr Meister und Gesellen,
die mit uns heute schmausen wöllen.
Auch Frauen und Jungfrauen,
zart und fein, sollen von mir gegrüßet sein.
Ihr habt mit Tüchlein geschmückt den Maien,
das tut mich wundersmäßig freuen.
Ihr habt mit Bändern geziert den Kranz,
drum führ‘ ich nachher euch alle zum Tanz,
und tanz ich einmal mit einer nicht,
so bin ich ein rechtschaffen Zimmerg’sell nicht.
Doch paßt alle auf an dieser Stellen.
Nach Handwerksbrauch wir grüßen euch wöllen.
So schwinget denn kräftig im Takt den Hammer
Kameraden hier in der Bodenkammer!
(Gesellen hämmern)
Und nehmet euere Äxte sacht –
und haut den Balken, daß es kracht!
(Mit Hoh-Ruck-Ruf dreimal)
Und mit den Ketten rasselt noch,
als käme der Teufel aus dem Loch!
(Kettengerassel und sonstiges Gepolter)
Und jetzt reicht den letzten Nagel mir her,
den schlage ich seIber
von ungefähr mit dieser neuen Axt hier ein.
Ein Sparrennagel muß es sein!
(Das geschieht)
So wär‘ der letzte Streich getan.
Nun Maurer, fangt zu mauern an.
Aber zuerst wollen wir eins trinken
und den Hut auf unser Bauherrn schwingen.
(Beim ersten Glas:)
Er soll recht lange und glücklich leben
und uns ein gutes Trinkgeld geben,
und uns zum Schmaus einen Ochsen braten,
dazu eine Suppe mit guten Fladen,
eine Handvoll Zigarren jedem Mann
und Bier, soviel einer trinken kann.
Hoch! Hoch! Hoch!
Die Kranzjungfern sollen leben
wie am Weinstock die Reben,
wie die rotbackigen Äpfel im grünen Geäst,
wie der Storch so lustig in seinem Nest.
(Beim zweiten Glas:)
Sie sollen leben frisch und gesund,
bis zwei Kirschlein wiegen ein Pfund.
Hoch! Hoch! Hoch!
(Beim dritten Glas:)
Und der Meister soll leben
und seine Gesellen auch daneben,
es soll leben die ganze Welt,
bis sie einmal zusammenfällt.
Hoch! Hoch! Hoch!
(Aus Eugen Weiß,“Die Entdeckung des Volkes der Zimmerleute“, vergriffen.)
(Voltaire)
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